Wählen für Anfänger
Drei Jugendliche haben viele Stunden ihrer Freizeit dafür gegeben, ein Erklärstück zu entwickeln, mit dem sie Gleichaltrigen und auch so manchem Älteren die Kommunalwahl näherbringen. Mit dem Medium ihrer Generation.
Annika Köhler (mobile Jugend-arbeit Konz), Patricia Bach, Selina Dahler,Marie Böffgen und Denise Ziehm (Haus- und Bereichsleitung Haus der Jugend Konz) erklären die Kommunalwahl für Konz ineinem Video auf Youtube.
Foto: Katharina Fässler
VON KATHARINA FÄSSLER
KONZ Ein Tisch, darauf ein Stapel Holzplatten und ein Notenständer, umwickelt mit viel Klebeband und obendrauf ein iPad als Kamera. Zwei Mädchen stehen links und rechts davon und schieben kleine, selbst gemalte Bilder auf dem Tisch hin und her. Eine dritte liest von gegenüber einen Text ein. Die drei Jugendlichen – Selina Dahler (18), Patricia Bach (21) und Marie Böffgen (20) – befinden sich im Jugendcafé des Hauses der Jugend (HDJ) in Konz und filmen ein Erklärvideo zur Kommunalwahl. Immer wieder kommen jüngere Jugendliche herein, hören eine Weile zu oder fragen, was sie da machen. Unterstützt werden die jungen Produzenten von Denise Ziehm, der HDJ-Hausleitung, und Annika Köhler von der mobilen Jugendarbeit Konz. Das Video erklärt, zu welchen Themen Kommunalpolitiker etwas entscheiden können, wer wählen darf, wie man in der Wahlkabine seine Kreuzchen setzen kann und was eigentlich gewählt wird. Denn die Konzer wählen bei der Kommunalwahl ganze fünf Gremien. „Ich musste mir das erst einmal selber erklären und dann irgendwie aufschreiben, dass es andere auch verstehen“, erzählt Patricia, die selbst aus Konz kommt und gerade im Haus der Jugend ein Praktikum macht. Zwei Tage lang habe sie sich in das Thema eingelesen. Kommunalpolitik sei ihr vor dem Projekt nicht so präsent gewesen. Sie erzählt: „Ich wusste echt nicht, dass da so viel gewählt wird. Ich glaube, auch viele andere sind überfordert, wenn sie ins Wahllokal kommen und dann sieben Zettel in die Hand gedrückt bekommen.“ Am Ende wurde das Video etwa 14 Minuten lang. Fast zwei Monate haben sich die fünf immer wieder dafür getroffen. Mindestens zwei Tage haben sie die unzähligen Erklär-Bildchen gemalt – zwei Tage lang wurde gefilmt. Danach hat Selina das Ganze geschnitten und die Tonspur eingesprochen. Auf die Frage, ob sie sich nun alle wie Experten fühlen, sagt Selina selbstbewusst: „Also auf dem Gebiet der Kommunalwahl schon.“ Und Patricia ergänzt lachend: „Weil wir es hundertmal gehört haben, hat sich das so richtig eingebrannt. Wir haben ja nicht jeden Abschnitt nur einmal gedreht. Eine Sequenz brauchte 20 Anläufe.“ Selina hat im Auguste-Viktoria- Gymnasium in Trier gerade ihr Abitur in Geschichte geschrieben. Für sie ist zurzeit sehr präsent, dass die Demokratie in Deutschland noch gar nicht so alt ist. „Wir denken oft, dass unsere Freiheit unkaputtbar ist. Aber Demokratie ist eben nicht der Selbstläufer, als den man sie als junger Mensch oft wahrnimmt“, sagt sie leidenschaftlich. Marie stammt aus Trier und macht im Haus der Jugend ihren Bundesfreiwilligendienst. Sie habe durch das Video gelernt, dass die Verbandsgemeinde für die Finanzierung der Sportplätze und Jugendgebäude zuständig ist. Sie sagt: „Jetzt weiß ich, wen ich ansprechen könnte, wenn mir zu den Themen etwas nicht passt.“ Sie findet es außerdem wichtig, selbst als junge Menschen auf die Wahl aufmerksam zu machen und die Inhalte nicht von oben herab zu vermitteln. Das sei auch das Ziel des ganzen Kooperationsprojekts des HDJ mit der mobilen Jugendarbeit und dem Jugendforum in Konz gewesen, sagt Denise Ziehm. „Mit Film kann man die Zielgruppe gut erreichen. Da ist der Zugang für Jugendliche leichter. Und über die sozialen Netzwerke verbreitet sich ein Youtube- Video auch schnell.“ Annika Köhler ergänzt, dass dadurch auch Hemmungen abgebaut und die jungen Erwachsenen schlussendlich motiviert werden sollten, an der Wahl teilzunehmen. Denise Ziehm findet, es sei immer schwer, Jugendliche für das Thema Politik zu begeistern. Als Haus der Jugend versuche sie dagegenzuarbeiten und Jugendliche zu motivieren, mehr in diese Richtung zu machen. Das Haus organisierte zum Beispiel auch die U-18- Wahl in Konz mit (siehe Infobox). Das Erklärvideo jedenfalls habe schon viele positive Rückmeldungen bekommen. Von Jugendlichen, die es meist zu Hause angeschaut hätten. Und von Älteren, die ebenfalls dankbar seien, das komplexe Thema mit dem Film noch mal konkret für Konz auffrischen zu können.
INFO
Unter 18-Jährige proben die Europawahl
Junge Menschen unter 18 Jahren für Politik und Demokratie zu interessieren und ihnen eine Möglichkeit zur politischen Meinungsbildung zu geben – das sind zentrale Ziele der sogenannten U18-Wahl. Am Freitag, 17. Mai, waren Jugendliche deutschlandweit aufgerufen, probeweise ihre Stimmen zur am 26. Mai stattfindenden Europawahl abzugeben. Dazu wurden in Schulen und Jugendeinrichtungen Wahllokale eingerichtet, in der Region unter anderem in Konz, Saarburg und Hermeskeil. An der IGS Hermeskeil beteiligten sich laut Dominic Krämer, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Hermeskeil, 207 Schüler. In Konz haben 149 Jugendliche in der Realschule plus oder im Haus der Jugend abgestimmt. In Saarburg waren es 567 Schüler, die im Jugendzentrum, am Gymnasium, in der Realschule plus oder an der BBS Geschwister- Scholl-Schule abgestimmt haben. „Man hat gesehen, dass das Interesse da war und die Jugendlichen im Wahlbüro miteinander diskutiert haben“, sagt Krämer. „Das war unser Ziel.“ Hier das nicht repräsentative Ergebnis der Probewahl aus dem Kreis Trier-Saarburg: Grüne (25,61%), SPD (14,86%), CDU (12,92%), AfD (9,29%), FDP (8,4%), Die Linke (5,74%), Tierschutzpartei (5,74%), Die Partei (4,36%), Piraten (3,55%), Sonstige (9,53). Das bundesweite Ergebnis ist auf www.u18.org abrufbar.
Trierischer Volksfeund 13.02.2019
Zocken und in fremde Welten eintauchen
Im Cyberrausch: Erstmals hat das Konzer Haus der Jugend einen Gaming-Wettbewerb in PC- und Konsolenspielen angeboten. 35 Zwölf- bis 17-Jährige machten bei den Wettbewerben mit.
VON HERBERT THORMEYER
KONZ Ob Wettbewerbe am Computer Sport sind, ist weiter um-stritten. Fest steht, Geschick und Konzentration sind auch beim Zocken an der Konsole nötig, um genügend Punkte zu sammeln oder den nächst höheren Level zu erreichen. „Gaming wollten Jugendliche auch mal im Haus der Jugend erleben“, erklärt Haus- und Veranstaltungsleiterin Denise Ziehm. Gesagt, getan. Mit Philipp Molter vom Institut für Medien und Pädagogik in Mainz und dem Kinder- und Jugendbüro in Schweich waren dafür schnell kompetente Partner gefunden, die genügend Geräte dafür zur Verfügung stellen konnten. Immerhin mussten 22 Rechner, fünf Konsolen und ein Raum für Virtuelle Realität (VR) aufgebaut werden, alles auf dem neuesten Stand der Technik, versteht sich.„Videospiele sind heute Teil der Jugendkultur“, stellt Medienpädagoge Molter fest. Der Unterschied zum Zu-Hause-vor-dem-Rechner-sitzen sei, dass hier im Konzer Haus der Jugend alle im Wettbewerb befindlichen Teilnehmer, immerhin 35 im Alter von zwölf bis 17 Jahren, sich an Ort und Stelle befinden. „Man hat hier das Gefühl, zusammen zu spielen. Das ist spannender und sozialer“, freut sich der Fachmann.Acht Helfer springen ein, wenn was nicht so läuft wie es soll. Die Spiele selbst sind den Teilnehmern bekannt. Alles ist altersgerecht eingerichtet. „Da achten wir streng auf die Jugendschutzbestimmungen“, sagt Denise Ziehm. Am Bildschirm wird gebaut, werden Rennen gefahren oder es wird Fußball gespielt.Im Raum für Virtuelle Realität (VR) setzt Lukas Ruth aus Oberbillig seine VR-Brille auf. „Der Reiz ist, andere Welten zu entdecken mit Erleb-nissen, die nicht so ohne weiteres in der Wirklichkeit möglich sind“, erklärt der 14-Jährige. Das könne sehr entspannend sein, aber manchmal auch einen gehörigen Adrenalinschub geben.Luis Kugel aus Konz hat mit vier weiteren Altersgenossen ein Puzzlespiel entwickelt und lässt es beim Gamer-Wettbewerb an diesem Tag testen. „Das ist ein Training für Künstliche Intelligenz. Man muss Rätsel lösen und zum Roboter werden“, erklärt der 18-Jährige, der auch beruflich in der IT-Branche starten will.Eines von nur zwei Mädchen, das diesen Tag nutzt, ist Lisa Petry aus Wiltingen. Den Grund dafür sieht die Zwölfjährige darin: „Gaming hört sich ja schon so nach Jungs an.“ Mädchen können aber daran doch auch ihren Spaß haben.
KONZ (red) 125 Teilnehmer haben
sich von der Spielstadt Wuselkusen
in Konz verabschiedet und die
Stadtschlüssel an die Stadt Konz
zurückgegeben. 300 Besucher sind
zum Haus der Jugend gekommen,
um mit den teilnehmenden Kindern
das große Stadtfest zu feiern.
In der vergangenen Woche haben
die Sieben- bis 13-Jährigen in der
Spielstadt spielerisch gelernt, wie
Demokratie, die Wirtschaft und
das Arbeitsleben funktioniert. 40
Betreuer haben die Kinder unterstützt
und den einwandfreien Ablauf
der Ferienfreizeit gesichert.
FOTO: PRIVAT
Trierischer Volksfreund 07.07.2018
Kinder erzählen vom Leben in der Spielstadt
Die Bewohner Wuselkusens in Konz feiern heute ihr Abschlussfest. Der TV hat das Wuseler Echo besucht und Gastautoren gefunden.
Vom Wuseler Echo
Konz (cmk) 125 Kinder aus der Verbandsgemeinde Konz haben in den vergangenen fünf Tagen in der Spielstadt Wuselkusen spielerisch gelernt, wie eine Gesellschaft funktioniert. Sie haben einen Bürgermeister und einen Stadtrat gewählt, in Werkstätten und Dienstleistungsbetrieben gearbeitet oder selbst Zeitung gemacht: im Wuseler Echo. Volksfreund-Redakteur Christian Kremer hat die Redaktion der Kinder im Haus der Jugend in Konz besucht und mit den kleinen Reportern unter anderem darüber gesprochen, wie eine Zeitung entsteht oder wie Nachrichten ausgewählt werden. Unter anderem ging es um eine Journalistenweisheit aus dem 19. Jahrhundert: „Wenn ein Hund einen Mann beißt, ist es keine Nachricht. Aber wenn ein Mann einen Hund beißt, ist es eine Schlagzeile.“
Chefredakteur des Wuseler Echos ist der ehrenamtliche Betreuer Andreas Rein (51). Er ist schon zum achten Mal als Betreuer bei der Spielstadt dabei, die erstmalig 2003 ihre Pforten geöffnet hat (siehe Info). Nur eine Ausgabe hat Rein verpasst. Diesmal stehen ihm Maximilian Krudewig (23), Student aus Trier, und Ali Seddighi (19) zur Seite, um mit den Kinder-Redakteuren fünf Tage lang über das Geschehen in Wuselkusen zu berichten. Seddighi ist aus Afghanistan nach Deutschland geflohen und Azubi bei Michelin in Trier, wo Rein Projektleiter für die technische Ausbildung ist. Der TV präsentiert eine Auswahl der Texte, die in voller Länge unter www.wuselkusen.de zu lesen sind.
Politik in Wuselkusen: Nachdem Robin seine Amtszeit als Bürgermeister angetreten hat, fand bereits wenig später die erste Stadtratssitzung statt. Unter anderem hat der Rat eine Sonnencreme-Pflicht beschlossen. Ab sofort besteht sie für alle, sowohl um 11.30 Uhr als auch nach der Mittagspause. In die Wege soll auch geleitet werden, dass im Freizeitpark ein Halbtags- und ein Ganztagsticket angeboten werden. Weiterhin setzt der neue Stadtrat sein Hygiene-Bewusstsein durch, indem er das Aufstellen eines Planschbeckens für alle auf dem Marktplatz ablehnt.
Elias Ewerz (12) und Sina Thömmes (12)
Snacks aus der Saftbar: Im schönen Wuselkusen gibt es eine erfolgreiche Saftbar. Diese verkauft Zuckerwatte, Obstspieße und Smoothies. Um Zuckerwatte herzustellen, benötigt man gefärbten Zucker (in den Geschmacksrichtungen: Blaubeere, Erdbeere, Vanille und Apfel). Von diesem speziellen Zucker gibt man ein wenig in die Zuckerwattemaschine, schaltet sie an, hält einen Holzstab drehend darüber, und schon wickeln sich die Zuckerwattefasern um den Holzstab. Um Obstspieße zu machen, muss Obst (Erdbeeren, Melonen, Kiwis) in kleine Stücke geschnitten werden. Nachdem die Früchte aufgespießt wurden, bekommen sie einen Überguss aus geschmolzener Schokolade. Für Smoothies werden Früchte und Milch oder Orangensaft in einen Mixer gefüllt. Dann schaltet man den Mixer ein und wartet, bis keine Stückchen mehr zu sehen sind. Als Smoothie-Sorten gibt es Beerenmilch, Erdbeermilch, Bananenmilch und Kiwi-Bananen-Smoothie (nur an manchen Tagen).
Elinor Charlier (9) und Miriam Kötting (10)
Besuch beim Konzer Bürgermeister Der neue Wuselkusener Bürgermeister und der neue Stadtrat haben sich mit dem Konzer Bürgermeister Joachim Weber getroffen. Beim Interview mit ihm und seinem Beigeordneten Guido Wacht bekam der Wuselkusener Stadtrat einen Einblick in das Leben als Bürgermeister. Ein Bürgermeister werde öfter auf der Straße angesprochen, sagte Weber, da viele Menschen ein Anliegen haben. Und ein Bürgermeister ist nicht alleiniger Bestimmer. Die Entscheidungen trifft wie in Wuselkusen der Stadtrat. Der Bürgermeister kann aber Themen vorschlagen. Auf die Frage, wie sich ein Bürgermeister zu benehmen hat, zitieren wir den Bürgermeister: „Freundlich sein ist eine Charaktersache, die kostet kein Geld, und freundlich sein – damit tut man sich einen Gefallen.“
Sina Thömmes (12) und Elias Ewerz (12)
Am heutigen Samstag ist die Spielstadt Wuselkusen im Haus der Jugend für alle Besucher ab 15 Uhr geöffnet. Unter anderem sind ein Bühnenprogramm und ein Stadtfest geplant.
Info
Pädagogische Ziele der Spielstadt
Pädagogisch betreute Kinderspielstädte gibt es in ganz Deutschland – zum Teil mit bis zu 2000 Teilnehmern. Wuselkusen in Konz gibt es seit 2003. Seit 2004 veranstaltet das Haus der Jugend die Spielstadt im Zwei-Jahres-Rhythmus. 2018 war die neunte Ausgabe der Veranstaltung, an der immer um die 120 Kinder und 40 Betreuer teilnehmen. Das Ziel solcher Spielprojekte: Kinder lernen, ansonsten schwer verständliche soziale Prozesse wie Wahlen und Demokratie verstehen. Auch wirtschaftliche Zusammenhänge spielen eine Rolle – zum Beispiel Angebot und Nachfrage oder der Zusammenhang von Arbeit und Geld. Durch den Berufsalltag in den Betrieben der Spielstadt sammeln die Kinder zudem Erfahrung in Handwerk, Musik oder Zeitungmachen.
Trierischer Volksfreund 03.07.2018
Kinder an die Macht: Spielstadt in Konz eröffnet
125 Teilnehmer leben seit Montag im neuen Stadtteil Wuselkusen. Die Kleinen lernen dort spielerisch, wie die Gesellschaft funktioniert.
Von Christian Kremer
Konz Montagmorgen, 10 Uhr: Rund 150 Menschen, die meisten davon Kinder zwischen sieben und zehn Jahren, stehen in einer Schlange auf dem Bürgersteig der Wiltinger Straße in Konz. Dann öffnet sich die weiße Tür zum Zelt vor dem Haus der Jugend. Damit fällt der Startschuss für die Spielstadt Wuselkusen. Bis Samstag lernen dort 125 Kinder aus der Verbandsgemeinde Konz spielerisch Arbeitswelt, Politik und Gesellschaft kennen. Einer der Teilnehmer an der Ferienfreizeit ist Robin Berens (13). Vor zwei Jahren, bei der vorherigen Ausgabe der Spielstadt, war er stellvertretender Bürgermeister. Am Montag nimmt er stellvertretend für alle Kinder den Stadtschlüssel vom Konzer Bürgermeister Joachim Weber entgegen. Später sagt Robin im Gespräch mit dem TV: „Ich finde es toll, dass man lernt, wie die Eltern das Geld für uns verdienen.“ Denn jedes Kind muss zuerst zum Wuselkusener Arbeitsamt, um sich einen passenden Job zu suchen. Nur so können die Teilnehmer genug Wusel fürs tägliche Leben verdienen – so heißt die Währung in der Spielstadt. Die Kinder gehen in den Werkstätten oder Dienstleistungsbetrieben der Spielstadt einer Arbeit nach, die sie sich vorher aussuchen dürfen. Robin will zum Beispiel in der Schreinerei und beim Radiosender arbeiten, um Wusel für Essen, Eis oder andere Dinge zu verdienen, die in den Werkstätten produziert werden.
Während die Kinder lernen, dass Arbeit eine Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben ist, können die Eltern ihren Job trotz Sommerferien weiter ausüben, weil die Kinder in Betreuung sind. Mutter Nadine Gerlinger aus Konz hat ihre achtjährige Tochter Jillian zum ersten Mal bei der Spielstadt angemeldet. Sie freut sich, dass Jillian im Haus der Jugend gut betreut wird und etwas Sinnvolles lernt. „Vom Erzählen haben wir gehört, dass es sehr schön sein soll“, sagt Gerlinger. Die Kinder lernten, wie das tägliche Leben funktioniere. Außerdem habe ihre Tochter schon viele Freunde aus der Schule und dem Tanzkurs getroffen.
Zu den 40 Betreuern in der Spielstadt gehört Pascal Schneider aus Trier-Zewen. Der 20-Jährige bereitet sich nach dem Abitur mit einem Jahr im Bundesfreiwilligendienst im Haus der Jugend auf sein Studium der Erziehungswissenschaften in Trier vor. In der Spielstadt hat er die Verantwortung in der Schreinerei. Er habe Spaß am Handwerk, sagt er. „Es wird bestimmt stressig, aber auch sehr spaßig.“
Spaß, aber auch Lerneffekte erwartet auch Denise Ziehm. Sie leitet das Haus der Jugend (HdJ) seit 2017 und ist somit verantwortlich für Wuselkusen. „Ziel dieser Spielstadt ist es, Kindern auf spielerische Art und Weise gesellschaftliche Prozesse oder Abläufe in der Stadt näherzubringen“, sagt Ziehm. So wählen die Kinder auch einen eigenen Stadtrat und einen Bürgermeister. Doch nicht nur die politischen Abläufe sind aus Ziehms Sicht pädagogisch wertvoll: „Die Kinder bekommen einen Eindruck davon, wie man mit Geld umgeht oder wie das Verhältnis von Arbeit und Geld ist.“ Der echte Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz ist stolz auf die „neue Stadt in der VG“. Auf der Bühne vor dem Haus der Jugend sagt Joachim Weber: „Das Projekt Wuselkusen ist ein Vorzeigeprojekt über die Region hinaus. Und deswegen bin ich froh, dass es so gut angenommen wird.“
Trierischer Volksfreund 30.06.2018
Kinder übernehmen die Macht im Haus der Jugend
Konz (cmk) Die Spielstadt Wuselkusen öffnet am Montag, 2. Juli, 10 Uhr, offiziell ihre Pforten. Dann werden Kinder in dem und um das Haus der Jugend herum ihre eigene kleine Welt schaffen. Sie wählen einen Bürgermeister und einen Stadtrat. Es gibt einen Radiosender und eine eigene Zeitung. Und jedes Kind übernimmt einen Job, um genug Wusel – so heißt die Währung – für Essen, Trinken oder Konsumartikel zu verdienen. „In Form einer Spielstadt für Kinder entsteht ein Lern- und Spielraum für die Kinder, in der sie ihre Alltagserfahrungen wiedererkennen können“, schildert Dietmar Grundheber, Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Konz, den Hintergrund des im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Ferienangebots. Es gehe darum schulisches Wissen praktisch zu erproben und die Arbeitswelt spielerisch kennenzulernen. Und die ist vielfältig in Wuselkusen: Es gibt handwerkliche Betriebe (Ateliers, Werkstätten und Manufakturen), Dienstleistungen (Restaurant, Bistro, Bäckerei, Bank, Agentur für Arbeit oder Stadtverwaltung), Medien (Radio, Fernsehen, Zeitung) und Kulturangebote (Band, Tanzensemble und anderes). 125 Kinder und 35 Betreuer nehmen teil. Die Spielstadt ist von Montag bis Samstag, 2. bis 7. Juli, täglich von 10 bis 17 Uhr offen.
Informationen gibt es im Internet unter www.wuselkusen.de
Trierischer Volksfreund vom 24.04.2018
Mehr Aufgaben - gleiches Personal
Fotos: Haus der Jugend Konz
Konz . Das Jugendnetzwerk Konz kämpft für eine Stelle für die mobile Jugendpflege. Die gute Infrastruktur soll überall mit Leben erfüllt werden.
Von Rainer Neubert
Einmal im Monat können Spaziergänger in Konz ungewöhnlichen Zeitgenossen begegnen, die auf dem Weg ins Haus der Jugend sind. Dort versammeln sich lebendig gewordene Zeichentrickfiguren aus der ganzen Region regelmäßig bei Animexx-Treffen und verwandeln das Freizeit- und Kommunikationszentrum in einen bunten Hort asiatischer Popkultur.
„Bei den bisherigen Treffen waren bis zu 150 Jugendliche dabei“, sagt Denise Ziehm. „Die organisieren dann im ganzen Haus alles, von Kochkursen bis zu Workshops für das Frisieren von Perücken.“ Ziehm ist seit einem Jahr für die Leitung des 1977 gegründeten Hauses verantwortlich und hat die inhaltliche Neuausrichtung in sanierten Räumen mitbestimmt. „Wir verstärken das jugendkulturelle Angebot, nehmen also die Jugendlichen ab 14 Jahren in den Blick.“
Wie vielfältig das Angebot in dieser für die Region einmaligen Einrichtung ist, zeigt ein Blick auf die neu gestaltete Homepage (www.hdj-konz.de) und die des Jugendnetzwerks Konz (www.junetko.de), zu dem auch das Haus der Jugend gehört. Mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils 280 000 Euro ist es im insgesamt eine Million Euro schweren Wirtschaftsplan für das Jahr 2018 der größte Posten. Jugendpflege in Stadt und Verbandsgemeinde, die Schulsozialarbeit, Quartiersmanagement im Rahmen des Projekts Soziale Stadt und das beliebte und im ganzen Kreis bekannte Spielmobil gehören ebenfalls zur umfangreichen Palette der Aufgaben und Angebote des Netzwerkes, in dessen Trägerverein neben der Stadt und der Verbandsgemeinde auch der Kreis Trier-Saarburg, die Universität Trier, das Bistum und die evangelische Kirche vertreten sind.
Vorsitzender war in den vergangenen neun Jahren Joachim Weber. Seit Ende 2017 Bürgermeister, hat er vor wenigen Tagen das Amt an den einstimmig gewählten Guido Wacht weitergegeben, den neuen Beigeordenten der Verbandsgemeindeverwaltung. „Das Jugendnetzwerk ist für die Stadt und die VG eine tolle Sache“, ist Ex-Vorsitzender Weber überzeugt. „Diese Arbeit strahlt über die Region hinaus und hat auch Vorbildfunktion im Land.“
Zum positiven Abschied passte, dass der Jahresabschluss 2017 erstmals dank der Erhöhung von Fördermitteln einen Überschuss von 24 000 Euro aufweist. Zu den vorbildlichen Aktivitäten zählen nicht nur die vielfältigen Angebote für Jugendliche. Dass im Auftrag der Verwaltung Sozialarbeiter auch an Grundschulen aktiv sind, ist ein Alleinstellungsmerkmal, denn üblich ist das bislang nur für Realschulen plus. Und auch die Jugendpflege, also die Begleitung und Unterstützung von Jugendinitiativen in der Stadt und auf dem Land gehört zu den wichtigen Aufgaben des Netzwerks.
Wie Junetko-Geschäftsführer und Jugendpfleger Dietmar Grundheber allerdings nachdrücklich betont, muss die personelle Struktur für dieses Angebot dringend angepasst werden. „Die personelle Struktur für die Jugendpflege ist vor 40 Jahren angelegt worden.Seitdem hat sie sich nicht verändert, obwohl die Anforderungen stark gestiegen sind.“Die Idee, mit einer zusätzlichen Stelle für die mobile Jugendarbeit besonders in den Orten der Verbandsgemeinde deutlich mehr für die jungen Menschen tun zu können, scheiterte seit 2015 allerdings an der Kostenfrage. Weil das Land nun mit einem neuen Programm die Schaffung einer solchen Stelle mit 18 000 Euro fördert und auch der Kreis Trier-Saarburg jährlich 7500 Euro zuschießen würde, steht der Antrag nun aber erneut zur Entscheidung in den politischen Gremien an. Dank der Co-Finanzierung müsste die Verbandsgemeinde nur noch etwa 29 000 Euro der Personalkosten tragen. Für das laufende Jahr würde das Junetko sogar den Überschuss aus 2017 dafür bereitstellen. „Wir wollen unser Beratungs- und Betreuungsangebot auch aufs Land bringen“, macht Dietmar Grundheber deutlich. Derzeit sei es einfach nicht möglich, in allen 18 Stadtteilen und Gemeinden aktiv zu sein. „Oft gibt es da zwar gute Räumlichkeiten, aber alleine kommen die Kinder und Jugendlichen einfach nicht mehr alleine darauf, wie sie diese kontinuierlich und attraktiv nutzen können.“ Als größte Verbandsgemeinde im Kreis verfüge Konz über den kleinsten Personalstellenanteil.
Im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde hat er mit diesen Argumenten noch nicht alle Mandatsträger überzeugt. Nun sollen Gespräche mit den Fraktionen folgen, bevor eine Entscheidung fällt. „Ein Führungswechsel kann auch eine Chance sein, Dingen zusätzlichen Schwung zu geben.“ Das hat Bürgermeister Joachim Weber seinem Nachfolger beim Jugendnetzwerkes mit auf den Weg gegeben; vielleicht auch mit Blick auf die mobile Jugendpflege.
Kommentar
Diese Stelle ist viel wert
Wenn es das Jugendnetzwerk Konz nicht gäbe, müsste es erfunden werden. Die enge Verzahnung der Zuständigkeit für nahezu alle sozialen Jugendthemen unter einem Dach ist vorbildlich und effektiv. Gleichzeitig birgt das allerdings die Gefahr, dass die Verwaltung und insbesondere die politischen Gremien von Stadt und Verbandsgemeinde allzu leicht die Verantwortung abgeben und bei der Bitte um mehr Personal abwinken nach dem Motto: Das bisschen Mehrarbeit schaffen die schon.
Seit 40 Jahren arbeitet die Jugendpflege Konz nominell mit einer halben Stelle. Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft, neuer Medien und einer Jugendkultur, die nur noch wenig mit Lagerfeuerromantik, Pfadfinder oder Katholischer Jugendgemeinschaft zu tun hat, sind die Anforderungen an Beratung und Betreuung gestiegen. Nicht alle Jugendräume, die in den vergangenen Jahren auf dem Land geschaffen wurden, werden wie von selbst mit Leben erfüllt. Impulse von Pädagogen sind notwendig, die auch die Sprache der heutigen Jugend sprechen.
Das Geld für eine solche Stelle zu investieren, wird sich auszahlen. Sie wird dazu beitragen, junge Menschen zu Mitverantwortung und sozialem Engagement zu befähigen. Genau das ist es, was eine gut funktionierende Gesellschaft ausmacht.
Info
Verein und Sozialunternehmen
Das Jugendnetzwerk Konz beschäftigt 18 hauptamtliche und 42 geringfügig Beschäftigte und Honorarkräfte. Zentrale Anlaufstelle ist dabei das Freizeit- und Kommunikationszentrum Haus der Jugend Konz, Wiltinger Straße 48. Weitere Abteilungen:
Kreisweite Fachstelle „Gewaltprävention und Mädchenarbeit“, Fach- und Koordinierungsstelle „Demokratie Leben“, Jugendinfozentrum Konz, Jugendpflegestelle Konz, Quartiersmanagement Karthaus, Familienlotsenstelle Konz, Soziale Arbeit an Schulen (Realschule Plus, Grundschulen Konz) und Spielmobil Konz. Der Wirtschaftsplan 2018 sieht Einnahmen und Ausgaben von 1,08 Millionen Euro vor. 860 000 Euro werden durch Zuschüsse gedeckt. Zahler sind die Verbandsgemeinde Konz, die Stadt Konz, der Kreis Trier-Saarburg, das Land Rheinland-Pfalz, die Ortsgemeinden und der Bund.
Trierischer Volksfreund vom 22.12.2107
Feiern, chillen, lernen, knutschen
Dietmar Grundheber und Denise Ziehm, FOTO: Katharina Hahn
Mehrere Generationen von Konzern verbinden viele Erinnerungen mit dem Haus der Jugend. Beteiligte erzählen im TV, wie sich die Institution verändert hat.
Es ist ein Ort, an dem mehrere Generationen von Konzern ihre Jugend verbracht haben. So ist das Haus der Jugend zur einzigartigen Instanz geworden. Jugendliche aus der Saar-Mosel-Stadt und dem Umland finden dort Freunde und Hobbies, sie bekommen ihre ersten Küsse und feiern ihre ersten Parties. Seit 40 Jahren ist das Haus der Jugend (HDJ) eine Anlaufstelle für junge Erwachsene, die ein wenig Abstand vom Schul- oder Arbeitsalltag suchen.
Lisa Vu (15) aus Konz gehört zur aktuellen HdJ-Generation. Sie geht regelmäßig ins Jugendcafé. Fast all ihre Freunde seien dort, sagt sie im Gespräch mit dem TV. „Das ist ein Ort, an dem man sich treffen kann, wenn man gerade nichts geplant hat.“ Es gehe mehr ums „Chillen als um Party“. Es läuft Musik, die Jugendlichen unterhalten sich und entspannen. Das HdJ sei eine unverzichtbare Institution in Konz, sagt 15-Jährige, die zum Konzer Gymnasium geht.
Das war auch schon vor 25 Jahren so: 1992 ging es aber noch mehr um Partys als ums Chillen. Damals hat sich im HdJ zum Beispiel ein Team gefunden, das in den frühen 90er Jahren mit der eigenen Technik von zu Hause den Keller des Jugendhauses regelmäßig in eine Partyzone mit bis zu 400 Gästen verwandelt hat. Marc Ebeling (40) und Thorsten Müller (41) gehörten damals dazu. Beide haben ihre Leidenschaft für Musik und Partys im HdJ entdeckt und bis heute bewahrt. Während Ebeling sich im Nebenerwerb als DJ Sovereign einen Namen gemacht hat, betreibt Thorsten Müller seit 2002 eine eigene Firma für Veranstaltungstechnik in Trier. „Das war eine wirklich sehr prägende Zeit“, sagt Ebeling mit Blick auf die 1990er-Jahre. „Ich glaube nicht, dass ich heute in dem Maße mit Musik zu tun hätte, wenn das Haus der Jugend nicht gewesen wäre.“ Er und Müller halten auch weiter den Kontakt mit dem HdJ. DJ Sovereign hat zum Beispiel bei der 40. HdJ-Geburtstagsparty aufgelegt, die das Junetko montags beim diesjährigen Heimat- und Weinfest auf Flächen hinter dem Verwaltungsgebäude 2 gefeiert hat.
Ein treibender Charakter hinter dem Diskoteam von damals und dem pädagogischen Konzept von heute ist Dietmar Grundheber. Der heutige Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Konz hat 1993 als Jugendpfleger beim HdJ angefangen. Aus seiner Sicht ist das Angebot des HdJ heute für Jugendliche wichtiger denn je: „Der Alltag der Jugendlichen ist heutzutage oft mit Leistungsdruck und viel Stress verbunden. In unserem Jugendcafé können sie auch mal entschleunigen und zur Ruhe kommen. Früher wäre das als faulenzen bezeichnet worden“, erklärt Grundheber. Aber nicht nur das Jugendcafé gehört zum festen Repertoire des Hauses. Eine Vielzahl abwechslungsreicher Angebote soll Jugendlichen und Kindern früher wie heute ein Forum bieten, auch wenn sich Rahmenbedingungen und Trends immer wieder ändern.
„In den 90ern gab es Techno-Discos, bis Techno irgendwann out war. Vor fünfzehn Jahren drehte sich dann alles um die Themen Sucht und Prävention. Aktuell steht vor allem das Thema Bildung im Mittelpunkt“, resümiert Grundheber. Dem versucht das Team durch Ausflüge, eine Spielstadt oder die Adventure-Week gerecht zu werden. Letztere verdeutlicht besonders gut den pädagogischen Anspruch, den die Verantwortlichen nach wie vor an sich und ihre Arbeit stellen. „Wir wollen Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsbildung unterstützen. Abenteuerliche Grenzerfahrungen wie Klettern können dabei helfen“, betont Grundheber.
Denise Ziehm, die Leiterin des Hauses, sagt, dass es wichtig sei, in ihrem Job hellhörig zu sein und die Interessen der Jugendlichen aufzuschnappen. Sie müsse ein unterstützender Ansprechpartner sein und mit ihnen zusammen etwas auf die Beine zu stellen. So hat sie es im Herbst zum Beispiel bei einem Jugendmediencamp gemacht. „Dort lernen Jugendliche, wie sie mit ihren Tablets eigene Comics zeichnen und Videos schneiden können erklärt Ziehm.
Solche Angebote bei denen es um das eigene Gestalten und nicht nur um das bloße Konsumieren von Medien geht, seien in der heutigen Zeit des Überflusses besonders wichtig und trügen ebenfalls zum Kernziel der Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen bei.
Trierischer Volksfreund vom 29.09.2017
Alle unter einem Himmel
(Konz) Lieder von Heimat, Flucht und Ankommen: Der Vokalkreis Konz wagt mit seinem Chorprojekt mit Musik, Tanz und Poesie einen interkulturellen Brückenschlag.
Achmed Biyram hat nicht viel mitgebracht auf seiner Flucht aus Syrien nach Deutschland. Ein paar Habseligkeiten - und den Tod. Der schwirrt in seinem Kopf. Jahrelang. Bis er den Bann bricht. In einer kurzen Geschichte. "Heute wird meine Freundin mich entführen", hat er sie genannt. Darin schreibt er über den Tod eines Schulfreundes im Jahr 2015 in Aleppo."Diese Geschichte kam einfach und sagte: Schreib mich auf", erzählt Biyram. Ein syrischer Dichter habe einmal gesagt: "Geschichten sind wie Erdbeben, sie schlagen dich." Das sei bei ihm passiert.
Eine Katze spielt dort eine Rolle. "Meine Mutter hat mir gesagt: Wenn eine Katze schreit, heißt das, dass etwas Schlimmes passiert." Und noch mehr Vergleiche zieht Biyram in seiner Geschichte. Nach zwei Jahren in Konz hat der 19-jährige Realschüler sie in einer neuen Sprache aufgezeichnet - und das sehr ausgereift. Er habe auf Arabisch angefangen, aber die Geschichte wollte wohl auf Deutsch geschrieben werden.
Biyram ist nicht der Einzige beim Chor- und Tanzprojekt des Vokalkreises Konz am Samstag, 30. September, der eine Geschichte erzählt. 14 junge Menschen zwischen zwölf und 18 Jahren, mit und ohne Migrationshintergrund sprechen ebenfalls aus, was sie umtreibt - nicht in Worten, sondern in tänzerischer Form. Drei Tage lang haben sie sich in einem Workshop mit dem syrischen Tänzer Maher Abdul Moaty, Mitglied der Trierer Tanz-Company People United, und in Zusammenarbeit mit dem Jugendnetzwerk Konz darauf vorbereitet.
"Tanz ist eine Sprache", sagt Abdul Moaty. Er habe beobachtet, wie sich die Jugendlichen bewegten, als sie sich einander vorgestellt haben. Daraus hat der Choreograph einen zeitgenössischen Tanz entwickelt. "Als ich ein Kind war, hatte ich eine Puppe, der ich alles erzählt habe", sagt er. Und so erzählen auch die jungen Tänzer ihren Puppen von ihren Sorgen und Nöten und Freuden des Alltags.
Außerdem hat Abdul Moaty mit ihnen einen Hip-Hop-Tanz einstudiert. "Ich wusste vorher nicht viel über die Ausdrucksformen der jungen Leute", sagt er. Der Kurs mit den Jugendlichen habe ihn inspiriert, künftig Tanzprojekte mit jungen Menschen zu initiieren. Er selbst tritt auch solo auf, mit syrischen Volks- und Derwisch-Tänzen.
Auch musikalisch stehen verschiedene Kulturkreise im Vordergrund. Der Initiator und Veranstalter des Projektes, der Vokalkreis Konz, singt Volkslieder aus ganz Europa, aber auch hebräische Stücke und ein Spiritual. Und das unter ganz neuem Dirigenten. Nach dem Weggang von Martin Folz hat Andreas Wagner die Leitung der rund 40 Sänger übernommen. Persische Volksweisen steuern die Musiker Milad und Ali Sharani bei.
"Die Liedauswahl steht unter dem Titel ‚Unter einem Himmel‘", sagt Vera Quintus, Vorsitzende des Vokalkreises.
Die Idee zum Projekt, das im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfindet, sei entstanden, weil sie und andere Sänger Menschen anderer Herkunft begleiten, etwa in Deutschkursen, sagt Quintus. Die Liedauswahl befasse sich mit Themen wie Fluchtgründen, Weggehen, Unterwegs sein, Ungewissheit, Ankommen, Suche nach Heimat, Angenommen werden, Hoffnung. Auch und vor allem für Menschen wie Biyram, die alles zurückgelassen haben und in Deutschland ein neues Leben beginnen.
Trierischer Volksfreund vom 21.09.2017
Ran an die Wahlurne!
Foto: (h_tl ) Die 19-jährige Isabel Martin absolviert gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim Kinder- und Jugendbüro in Schweich. Hier wird sie gerade für die Fotokampagne von „Demokratie leben“ fotografiert. TV-Foto: Lara Klee
Schweich/Konz "Wählen gehen ist wichtig. Vor allem für Erstwähler", da sind sich 15 Jugendliche aus Konz und Schweich einig. Sie beteiligen sich im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben" an einer Aktion, mit der sie Erst- und Nichtwähler an die Urne bringen wollen. Die Gesichter der jungen Konzer und Schweicher sind in ihren Städten auf Plakaten zu sehen. Darauf erklären sie auch, warum es ihnen wichtig ist, ihre Stimme bei der Bundestagswahl am Sonntag, 24. September, abzugeben.
Hintergrund der Plakat-Kampagne ist die niedrige Wahlbeteiligung der 18- bis 24-Jährigen bei der Bundestagswahl 2013. Damals haben nur 63,4 Prozent der Jugendlichen in Rheinland-Pfalz gewählt. Dieses Jahr sollen es mehr sein. Darauf hoffen die Jugendlichen aus Konz und Schweich. Eine von ihnen ist die 19-jährige Alina Hansen. Sie arbeitet für das Jugendforum "Partnerschaft für Demokratie Trier". Ihrer Meinung nach sollte man sich bei so einer Aktion auf jeden Fall engagieren. Politik sei ihr sehr wichtig, sagt sie. Nichtwähler kann Alina absolut nicht verstehen. "Ich wähle, weil ich meine Freiheit nicht freiwillig aufgebe", lautet ihr Slogan für die Fotokampagne. Sie hofft, dass sie mit den Plakaten viele Jugendliche erreicht, die dann zur Wahl gehen. Die ebenfalls 19-jährige Isabel Martin hat bisher noch nicht an der Fotokampagne teilgenommen. Sie macht momentan ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim Kinder- und Jugendbüro in Schweich und kann sich vorstellen, auch an der Kampagne teilzunehmen. "Wir leben in einer Demokratie und dürfen wählen gehen. Also müssen wir alle diese Möglichkeit auch nutzen", sagt sie im Gespräch mit dem TV. Pascal Reiffer (20) aus Konz ist Sprecher des Jugendforums Partnerschaft für Demokratie in Trier. Auch er ist sicher, dass man "sich ja irgendwie dafür einsetzen muss". Denn "die Stimme darf auf keinen Fall verfallen". Neben Pascal und Alina haben 13 weitere Jugendliche bei der Fotokampagne in Konz und in Schweich mitgemacht. Die Plakate wurden in beiden Städten aufgehängt und in den Amtsblättern veröffentlicht. Außerdem sind sie im Internet zu finden, auf der Seite des Kinder- und Jugendbüros Schweich (www.kijub.net), des Hauses der Jugend in Konz (www.hdj-konz.de) und auf den Face bookseiten der beiden Einrichtungen.
Extra: BUNDESPROGRAMM DEMOKRATIE LEBEN
Das Bundesprogramm Demokratie leben ist bereits mehr als 200 Mal in Deutschland vertreten. Es sollen vor allem Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten gegeben werden, die Demokratie kennenzulernen und ihre Ideen und Meinungen einzubringen. Jede Kommune erhält vom Bund jährlich 55 000 Euro, wodurch viele Aktionen wie beispielsweise die Fotokampagne ermöglicht werden. Das Programm richtet sich strikt gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus.
Trierischer Volksfreund vom 15.08.2017
Cosplay im Haus der Jugend Konz: Alles so schön bunt hier!
Farbenfroh und fröhlich: Cosplayer zeigen ihre fantasivollen Verkleidungen. Foto: privat Foto:(h_ko)
(Konz) Farbenfrohe Invasion: 150 Fans des japanisches Verkleidungsspiels Cosplay treffen sich im Konzer Haus der Jugend. Ihr kreatives Hobby verfolgen sie dabei aus einem ganz bestimmten Grund.
Junge Menschen in quietsch-bunter Kostümierung schlängeln sich den Gehweg entlang zum Haus der Jugend (HDJ). Nein, hier sind keine verfrühten Karnevalisten unterwegs, hier geht es um Cosplay, Mangas und Animes. Und so wird der altehrwürdige Konzer Freizeitclub kurzzeitig zum Epizentrum japanischer Jugendkultur.
Ein junges Mädchen in einem kurzen, pudrig pinken Kleid huscht mit einem deutlichen "Miau" vorüber, passend zu den kleinen Katzenohren in ihrem schwarzen Haar. Im großen Aufenthaltsraum werden traditionelle japanische Speisen und Getränke von als Dienstmädchen und Butlern verkleideten Cosplayern serviert. All jene, die dort sitzen, sprechen sich konsequent mit ihren Fantasienamen an, gehen voll in ihrer Rolle auf.
Dabei sind von allen Seiten fröhliches Gelächter und angeregte Unterhaltungen zu hören, während gedämpfter Gesang von der Karaoke-Maschine in der unteren Etage hinaufdringt. Fast könnte man meinen, es habe einen auf direktem Wege nach Tokio verschlagen.
Denn auch hier kommen Fans der fernöstlichen Jugendkultur auf ihre Kosten. Neben Gesellschafts-, Computer- und Konsolenspielen werden Workshops zu verschiedenen Themen angeboten. Dort können sich Interessierte zuerst daran versuchen, eigene Mangas zu zeichnen und dann lernen, wie sie sich am besten die eigene Cosplay-Perücke zurechtstutzen. Oder wo sie die bunten Kontaktlinsen kaufen, und wie sie ihre Augen anschließend, dem japanischen Schönheitsideal folgend, besonders groß schminken können.
Sophie Gashi hat diese Kostümkunst schon perfektioniert und ein Jahr lang an ihrer Verkleidung gearbeitet, den Schottenrock und den Blazer selbst genäht. "Das hier ist meine Welt. Hier habe ich Freunde, die mich verstehen und Mangas genauso lieben wie ich", erklärt sie. Für Laura Gerth-Noritzsch ist die Faszination ganz ähnlich. Mit blauem Umhang und schwarzer Kurzhaar-Perücke steckt sie nun in der Rolle eines japanischen Mangahelden namens Obito Uchiha. "Damit kann ich mich gut identifizieren. Es ist schön, dass man hier unter Gleichgesinnten so angenommen wird, wie man ist. Die Leute verstehen sich auf Anhieb. Jeder ist willkommen."
Auch die Veranstalter freuen sich. Trotz des Premierenstatus des Events in Konz kamen 150 Besucher. "Das Interesse ist definitiv da. Deshalb wollen wir zukünftig alle zwei Monate ein solches Treffen organisieren", betont Denise Ziehm, Leiterin des HDJ. Auch Lena Peters, Leiterin des Treffens und Mitglied des veranstaltenden Vereins Animexx, zeigt sich begeistert: "Die Räumlichkeiten sind perfekt. Hier im HDJ haben wir alles, was wir brauchen, vor allem viel Platz. Ich bekomme nur positive Rückmeldungen." Beste Voraussetzungen also für die nächste farbenfrohe Invasion.
Extra: AUSSEHEN WIE DIE MANGA-HELDEN
Beim Verkleidungsspiel Cosplay stellen Fans Figuren aus japanischen Comics (Mangas), Filmen (Animes) oder Computerspielen originalgetreu dar. Wer seine Kostümierung nicht einfach nur kau fen möchte, investiert oftmals viel Zeit und Aufwand und näht oder bastelt die Verkleidung sogar komplett selbst. In Trier organisieren sich Cosplayer aus der ganzen Region via Internet über das Projekt Otaku Trier, das mittlerweile unter der Schirmherrschaft der größten deutschsprachigen Organisation zu diesem Thema, dem Verein Animexx, steht.
Trierischer Volksfreund vom 11.08.2017
Anime-Treffen in Konz: Kunterbuntes Mangafest im Haus der Jugend
Die Treffen der Faninitiative Otaku Trier sind gut besucht. Die Manga und Anime-Liebhaber kommen am Wochenende zum ersten Mal in Konz zusammen, um ihr Animexx-Sommerfest zu feiern. Foto: privat Foto:(h-ko)
(Konz/Trier) Anime-Fans organisieren das erste Konzer Animexx-Treffen. Die Veranstalter hoffen auf viele kostümierte Besucher aus der ganzen Region. Sie erwartet dort nicht nur japanisches Essen.
Wer am Sonntag einen Spaziergang durch Konz macht, könnte dabei auf Verkleidete treffen, die sich auf dem Weg zum Haus der Jugend (HdJ) befinden. Die Liebhaber der japanischen Popkultur treten häufig in extravaganten Kostümen, voluminösen Perücken oder rüschigen Kleiderträumen öffentlich in Erscheinung. Auf manch einen wirkt das befremdlich. So wurden Japan-Enthusiasten, die sich in der Faninitiative Otaku Trier (siehe Info) organisieren bereits fälschlicherweise für Teilnehmer einer schwarzen Messe oder auch Pfadfinder gehalten.
Doch weit gefehlt - denn hinter dem expressiven Auftreten, das längst nicht jeder der Truppe an den Tag legt, steckt ein großes Stück asiatische Gegenwartskultur. Ob in Tokio, Osaka oder Triers Partnerstadt Nagaoka - die gezeichneten Manga- und Anime-Figuren werden nicht nur von Kindern gefeiert. Auch für Erwachsene gibt es Zeichentrick-Serien und Comics, die inzwischen überall auf der Welt auf Liebhaber treffen. Tim Illies, der das erste Konzer Fantreffen im HdJ mitorganisiert, favorisiert zum Beispiel das Genre "Seinen", das sich gezielt an ein älteres Publikum richtet und auch "gesellschaftskritische und tiefgründige" Themen behandelt.
Für jede Altersstufe hält der Exportschlager etwas bereit. Das wird auch auf den Treffen deutlich, die die Trierer Gruppe monatlich ausrichtet. "Die Altersspanne ist breit. Die Jüngsten sind 10 und die Ältesten 50", sagt Gruppengründerin Lena Peters, die in Szenekreisen besser unter dem Spitznamen "Kurai Lee" bekannt ist. Das Durchschnittsalter liege um die 19. Begonnen hat das Ganze im Netz. In einer Facebook-Gruppe suchte Peters nach Menschen aus dem Umkreis, die ihr Interesse für die japanische Popkultur teilen. Zunächst passierte nicht viel. Doch allmählich fanden sich etliche Gleichgesinnte aus der ganzen Region. "Es war merkwürdig, nur zu schreiben", sagt Peters und so organisierte man erste Treffen, die nach und nach immer mehr Besucher anlockten. Inzwischen kommen zu jedem Termin um die 70 Personen, die dafür teils eine weite Anreise in Kauf nehmen. Aus Luxemburg, Saarbrücken, Wittlich oder auch Prüm zieht es die Manga-Fans zu den Treffen.
eit vergangenem Jahr steht die Initiative unter dem Schirm des Vereins Animexx, der 1000 aktive Mitglieder zählt und über seine Internetseite weiteren 100 000 Nutzern die Möglichkeit bietet, sich auszutauschen. Auch Peters und Illies ist es wichtig, Menschen eine Plattform zu bieten. "Ich hätte nie gedacht, dass es so viele Interessierte in der Region gibt", sagt Peters. Die Organisation nehme viel Zeit in Anspruch: Essen wird vorbereitet, Spiele werden geplant und Workshops vorbereitet. "Ich bin oft das Mädchen für alles." Das sei auch der Grund, warum Peters Kostüm bei der Konzer Party eher schlicht ausfallen wird. Ein aufwendiges Cosplay-Outfit - eine Verkleidung im Stil eines Anime- oder Manga-Charakters - sei zu umständlich.
Inzwischen kooperiert Otaku Trier auch mit anderen Japan-Gruppen aus der Stadt. Gemeinsam mit dem Animeclub, der an der Universität Trier beheimatet ist, wird jedes Semester ein Zeichen-Wettbewerb ausgerufen. Auch in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft werden Seminare angeboten, zum Beispiel ein Kimonokurs oder Japanisch für Anfänger. Viele Anime-Liebhaber können auch der klassischen fernöstlichen Kultur etwas abgewinnen.
Das Programm (siehe Info) beim Sommerfest im Konzer Haus der Jugend fokussiert sich eher auf die jüngere Zeitgeschichte. Peters und Illies erwarten"hauptsächlich Leute aus der Szene", freuen sich aber auch über Neugierige, die tiefer in das gezeichnete Universum eintauchen wollen. "Wir sind ganz offen und tolerant."
Mehr Infos zur Initiative gibt es unter www.otaku-trier.net
Extra: WAS SIND EIGENTLICH OTAKUS?
Eigentlich bedeutet das japanische Wort Otaku Haus. In Japan werden heute Personen, die eine große Leidenschaft für Mangas, Animes oder auch Spiele pflegen, als Otakus bezeichnet. Das Vorurteil, dass diese Leute als Stubenhocker das Haus nicht verlassen, ist in Asien verbreitet. Im Westen ist der Begriff positiver belegt und viele Fans bezeichnen sich selbst als Otakus - so auch die Trierer Initiative.
Extra: PROGRAMM DES ANIMEXX-TREFFENS
Das HdJ-Team, der Verein Animexx und Otaku Trier laden am Sonntag, 13. August, ins Konzer Haus der Jugend. Von 12 bis 21 Uhr erwartet Japan-Fans und Interessierte Anime-Live-Musik, ein Spieleraum, Karaoke, Gelegenheiten zum Zeichnen und ein Cosplay-Café. Workshops sind auch geplant. Zu Essen gibt es unter anderem japanische Crêpes, Curry oder gebratene Nudeln. Der Eintritt ist frei.
Trierischer Volksfreund vom 17.07.2017
Schwimmen am Konzer Rathaus beim Heimat- und Weinfest
Für Elena Endres und Christian Schieben ist das Haus der Jugend eine besondere Institution.Darauf stoßen die beiden gerne an. Foto: Nathalie Hartl (h_ko)
(Konz) Das Heimat- und Weinfest ist am Montagabend ausgeklungen. Dabei gab es eine Premiere, die bei vielen Urlaubsgefühle geweckt hat.
Kinder planschen im kühlen Nass, während ihre Eltern auf Loungemöbeln sitzen und entspannt ins Abendlicht blinzeln. Dabei stoßen sie an - nicht etwa mit Piña Colada, sondern mit Viez. Denn das Ganze spielt sich mitten in der Konzer Innenstadt unweit des Rathauses ab. Hier hat das Haus der Jugend (HdJ) im Rahmen des Heimat- und Weinfestes seinen eigenen Bereich eröffnet. HdJ Summer Lounge nennt sich der Abschnitt, in dem das Jugendzentrum sein 40-jähriges Bestehen zelebriert.
Die Idee, ein Schwimmbecken im Stadtkern aufzustellen, kam Dietmar Grundheber und seinem "verrückten Veranstaltungsteam", bestehend aus Helfern, deren HdJ-Zeit teils schon 25 Jahre zurückliegt. "Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich Leute treffen können - was Chilliges, was Lockeres", sagt der Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Konz, das unter anderem das HdJ betreibt.
Manuel Schmitt und Daniel Metzdorf sitzen am Beckenrand. Die beiden Kollegen sind mit dem HdJ aufgewachsen. "Mit neun oder zehn ging es los", sagt Schmitt, der verschiedenste Angebote genutzt hat: Von der Ferienfreizeit über den Musiktreff bis hin zur Disco. Bei den Aktivitäten hat Schmitt viele Kontakte geknüpft: "Das sind alles Konzer Gesichter." Gerade beim Heimat- und Weinfest begegne man den "üblichen Verdächtigen" von damals. Metzdorf kann den Stellenwert der Einrichtung bestätigen: "Das HdJ war einfach immer da." Ann Stieler und Bettina Faulheber sind vor allem wegen der entspannten Atmosphäre in die Lounge gekommen. Stieler ist nach Konz zugezogen und hat das HdJ selbst nie besucht - beim Familiennachwuchs sieht das allerdings anders aus: "Für Jugendliche ist das eine Institution."
Auch Elena Endres hat es gemeinsam mit Christian Schieben in den abgegrenzten Bereich mit den Palettenmöbeln und dem DJ-Pult gezogen. Endres verbindet ein Praktikum mit dem "tollen Laden". 2010 hat sie unter anderem dabei geholfen, Ferienfreizeiten zu organisieren und merkte, wie viel Arbeit, dahintersteckt. "Die Institution macht sich stark für Jugendliche. Es ist super, dass es so was in Konz gibt." Gerade die Feier zum 40. Geburtstag beweise, dass man mit dem Trend gehe. "Das Heimat- und Weinfest wird hierdurch extremst aufgewertet."
Trierischer Volksfreund vom 12.07.2017
Knallbunte Premiere beim Konzer Heimat- und Weinfest in Sicht
Ob´s in Konz genauso bunt zugeht? Die Veranstalter hoffen auf viele Teilnehmer beim Konzer Farbenfestival, das dem indischen Holi-Fest nachempfunden ist. Genau wie diese Holi-Pride Parade, die vergangenes Wochenende Barcelona in einen Farbenrausch versetzte. Foto: dpa, Foto:: Matthias Oesterle (Zuma Wire)
Am Montagabend spielt ab 21 Uhr die Band LangerMütze, benannt nach Sänger und Gitarrist Dirk ‚Mütze’ Urnau und Drummer Marco ‚Langer’ Jung. Sie bringen 300 Coversongs aus Pop, Rock, Schlager, Hardrock, Top 40, Partyhits und Discohits mit und versprechen, alle musikalischen Wünsche zu erfüllen.
Extra: WARUM DIE KONZER ZUM HEIMATFEST GEHENManuela Müller, Konz (48): "Man trifft dort alte Freunde, die man schon ewig nicht mehr gesehen hat. Es gehört einfach dazu, man freut sich auch, das Feuerwerk zu sehen. Das Heimat- und Weinfest ist einfach ein Muss." Josef Maximini, Konz (63): "Wegen der Geselligkeit, Kollegen treffen, gemütliches Beisammensein." Irmgard Orth: "Man trifft Bekannte und alte Schulkollegen. Ich finde das Ambiente einfach klasse." Ute Musti, Konz (66): "Weil ich so gerne Pommes mit Schaschliksoße und Currywurst esse. Anschließend gehen wir eine Waffel essen und treffen uns mit Freunden und gehen was trinken. Man will die Stadt Konz ja unterstützen." Ingrid Neumüller, Saarburg (60): "Also ich fahre gerne nach Konz zum Weinfest. Ich liebe es, dort Freunde zu treffen. Und ich liebe Saarweine und die angenehme Atmosphäre." Rudolf Fritscher, Konz (59): "Ich geh auf’s Heimatfest, weil es Tradition ist und wir uns dort immer mit Freunden und Bekannten treffen. Da können wir in aller Ruhe ein gutes Glas Wein trinken." Yves Kolten, Konz (55): "Mir ist der Lärm zu viel. Einmal mache ich dann einen Rundgang und geh einen trinken. Ansonsten ist es sehr störend - außer man ist ein Partytiger. Ich muss mir immer Urlaub nehmen, damit ich schlafen kann." Margot Becker, Konz (58): "Mir ist es zu überfüllt, es sind einfach zu viele Leute dort. Wenn man jünger ist, dann ist es eher was."
Konz online vom 25.04.2017
Lions Club Saarburg unterstützt Konzer Haus der Jugend und spendete 10.000 € für Modernisierung
Der Lions Club Saarburg spendete dem „Jugendnetzwerk Konz“ (Junetko) einen Betrag in Höhe von 10.000 € für die Modernisierung des Haus der Jugend in Konz. Der Betrag wurde für die technische Infrastruktur sowie für ergänzende Möblierungsgegenstände verwendet.
Symbolische Scheckübergabe (v.L.n.R.): Junetko-Geschäftsführer Dietmar Grundheber, Bürgermeister Dr. Frieden, Dr. Heinrrich Herrmann, Hans Wacht, Denise Ziehm (Hausleitung HdJ-Konz), Gerhard Fass (Präsident des Lions Club Saarburg), Friedel Adler (Schatzmeister), Joachim Weber (1. Vorsitzender – Junetko)
Die Modernisierung wurde parallel zur baulichen Sanierung vorgenommen und umfasste im Besonderen die Netzwerk- (WLAN, Steuerung der Lichttechnik), Multimedia- (wie z.B. Videoprojektor, Leinwand) und Tontechnik (Zuspieler, Verstärker, Boxen) sowie Möblierungsgegenstände für eine zeitgemäße Inneneinrichtung.
Nach Abschluss der Sanierung und Modernisierung Anfang 2017 haben der 1. Vorsitzende vom Trägerverein Junetko, Joachim Weber, und Junetko-Geschäftsführer Dietmar Grundheber den Lions Club Saarburg eingeladen, sich vor Ort ein Bild über die Arbeit und die Verwendung der Spendenmittel machen zu können.
Anfang April 2017 folgten der Präsident des Lions Club Saarburg, Gerhard Fass, sowie weitere Vertreter des Vereins der Einladung. Sie überbrachten den symbolischen Scheck und überzeugten sich vor Ort von der Bandbreite des Angebots vom Haus der Jugend. Bürgermeister Dr. Frieden, Joachim Weber, Dietmar Grundheber und die Hausleiterin Denise Ziehm zeigten den Vorstandsmitgliedern vom Lions Club Saarburg die neu gestalteten Räume mit neuester Netzwerk- und Multimediatechnik.
„Im Namen des Vorstandes, der Mitarbeiter/innen und aller Mitglieder des Junetko-Vereines möchten wir dem Lions Club Saarburg herzlich für die Spende danken. Dadurch konnten wir mit der Wiedereröffnung vom Haus der Jugend den jungen Menschen in der Region ein modernes und jugendgerechtes Haus anbieten und das Angebot für die Konzer Jugend weiter ausbauen.“, so Joachim Weber.
Das Haus kann dank der technischen Ausstattung nun auch u.a. jungen Nachwuchskünstlern als Auftrittsplattform dienen, für Karaoke-Partys genutzt werden oder auch für DJ-Workshops, bei denen die Jugendlichen selbst den Ton angeben und ihren eigenen Mix kreieren können, genutzt werden. Damit konnte das Haus der Jugend den heutigen Erfordernissen angepasst werden und ist auch weiterhin ein attraktiver und jugendgerechter Treffpunkt für Konzer Jugendliche.
Hintergrundinformation – Lions Club
Lions Clubs International ist eine weltweite Vereinigung freier Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. Mit fast 1,4 Millionen Mitgliedern weltweit ist Lions Clubs International (LCI) eine der größten Nichtregierungsorganisationen. Der Lions Club Saarburg wurde am 01. Januar 1993 gegründet. Seit seiner Gründung ist der Lions Club auf mittlerweile 38 aktive Mitglieder angewachsen.
Hintergrundinformation – Junetko und Haus der Jugend Konz
Alle Fäden der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit und Jugendhilfe in der Region Konz laufen im „Jugendnetzwerk Konz“ (Junetko) zusammen. Unter diesem Dach arbeiten: das Haus der Jugend Konz, die Jugendpflegestelle der VG Konz, die Fachstelle Gewaltprävention, Konfliktmediation und Mädchenarbeit im ländlichen Raum, das Jugendinformationszentrum Konz, das Spielmobil Konz, der Bereich der Sozialen Arbeit an Schulen sowie das Stadtteilbüro Konz-Karthaus.
Das „Haus der Jugend“ in Konz ist als Kommunikations- und Freizeitzentrum die zentrale Jugendeinrichtung für die Konzer Jugend. Gegründet im Jahre 1977 war und ist die Einrichtung seither für Generationen ein zentraler Dreh- und Angelpunkt der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit in Konz.
Trierischer Volksfreund vom 02.01.2017
Partnerschaft für Demokratie in der VG Konz: Initiativen, Organisationen und Einrichtungen können sich um Förderung bewerben.
(Konz) Mehr als zehn Projekte – und damit Ideen und das Engagement vieler Menschen – sind seit 2015 durch das Projekt Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz unterstützt worden. Auch für 2017 stehen Fördermittel bereit. Projekte können ab sofort angemeldet werden.
Voraussichtlich stehen 50 000 Euro im Aktions- und Initiativfonds sowie im Jugendfonds für Projekte im Rahmen des Projekts Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz im Jahr 2017 bereit. Für Projekte, die ab dem 15. März beginnen könnten, können Anträge ab sofort bis zum 13. Februar gestellt werden.
Aufgerufen sind Initiativen, gemeinnützige Vereine und Organisationen. Sie können Anträge zur Förderung von Projekten, Veranstaltungen oder Aktionen in der Verbandsgemeinde Konz stellen. Die Aktionen müssen den Förderschwerpunkten des Programms entsprechen. Dazu zählen etwa Ideen und Projekte, die Demokratie und Vielfalt, sowie das friedliche Miteinander der Kulturen fördern und sich gegen rechtsextremistische Tendenzen und Phänomene sogenannter gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit richten.
Fachliche Beratung und Unterstützung bei der Antragsstellung gibt die Koordinierungs- und Fachstelle. Die Koordinierungs- und Fachstelle der lokalen Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz ist beim Jugendnetzwerk Konz e.V. (Junetko) angesiedelt und unter der Telefonnummer 6501/94050 oder per E-Mail an info@demokratie-leben-konz.de erreichbar.
Eine zweite Antragsrunde wird in der Zeit vom 1. März bis 12. Juni laufen. Über die eingereichten Projektanträge entscheidet der Begleitausschuss in seinen Sitzungen im März und Juni. red
Infos und Antragsformulare gibt es auch im Internet:
www.demokratie-leben-konz.de
Trierischer Volksfreund vom 16.01.2017
Haus der Jugend öffnet nach Sanierung wieder und lockt Teenager aus Konz und Umgebung mit großem Angebot
Coole „Moves“, wie Tanzschritte in der Jugendsprache heißen: Isa Gaiola (vorn) zeigt, wie man in der Disko bleibenden Eindruck hinterlässt. TV-Fotos (2): Alexander Schumitz Foto: Alexander Schumitz (itz) („TV-Upload Schumitz“
(Konz) Mehr als 100 Jugendliche haben am Samstag das Haus der Jugend (HDJ) in Konz zurückerobert, das sechs Monate lang saniert wurde und geschlossen war. Am Eröffnungstag testeten sie Workshops, chillten – und nahmen sich hoffentlich ein Vorbild an einem Veteran der Konzer HDJ-Szene.
Aus dem Keller im Haus der Jugend ist am ersten Tag seiner Wiedereröffnung nach der 228 000 Euro teuren Sanierung das Schlagzeug zu hören, außerdem Bass- und Gitarrenklänge. Um Matthias Leo Webel, Profimusiker und Autor eines Gesangbuchs, haben sich sechs Jugendliche versammelt und machen gemeinsam Popmusik. In dieser Zusammensetzung covert die Band das erste Mal Popklassiker, etwa von Take That. „Das Unterrichten von Jugendlichen macht großen Spaß. Man spielt im Keller, darf laut sein und macht etwas zusammen“, sagt Webel. Einige Jugendliche schauen schüchtern vom Eingang aus zu, wie Webel immer wieder Griffe und Sound erklärt.
Zwei Etagen weiter oben sitzen Angelique und Julia. Die 17-jährigen Freundinnen schneiden Schablonen aus, um später eine Stofftasche zu bedrucken. „Ich komme gerne in das HdJ, weil ich hier meine Freunde treffe“, sagt Angelique. Julia ergänzt: „Hier lässt sich gut chillen – also einfach mit Freunden bei Musik abhängen.“
Unter dem Dach spielt ebenfalls Musik. Isa Gaiola zeigt zur Musik von Dr. Dre Tanzschritte. Die 14-jährige Michelle aus Könen und ihren beiden Freundinnen ahmen sie nach. Die Streetdance-Trainerin freut sich, dass ihre Schülerinnen Spaß am Training haben. Flott werden die „moves“ – also Tanzschritte – noch einmal wiederholt, bevor sich die Mädchen einen Videofilm vom Auftritt einer Gruppe anschauen, die Gaiola trainiert.
Für Tanzen interessiert sich der 16-jährige Patrick aus Naurath weniger. Er sitzt mit seiner Clique an einem runden Tisch und mischt Munchkin-Karten – bei diesem Kartenspiel werden Rollenspiele parodiert, die Teilnehmer spielen in verschiedenen Genres wie Agententhriller oder Science-Fiction-Welten. Patrick ist das erste Mal im HDJ.
„Meine Kumpel und meine Freundin haben mich gefragt, ob ich mitkomme.“ Er will das Jugendzentrum künftig häufiger besuchen. Im Jugendcafé sitzt die 15-jährige Michelle aus Karthaus mit ihren Freundinnen. Das Smartphone wird herumgereicht, darauf zu sehen ist ein Comic. „Ich freue mich, dass das Haus der Jugend wieder offen hat“, sagt sie. „Leider kann ich wegen meiner Ausbildung zur Zahntechnikerin nicht mehr jeden Tag kommen.“
Ab 21 Uhr erobern die jungen Leute die Tanzfläche im Jugendcafé. Am Mischpult steht DJ Sovereign, ein Veteran der Konzer HdJ-Szene. „Mir ist es wichtig, dass die Jugendlichen Vorbilder treffen, von denen sie lernen können“, sagt Dietmar Grundheber, Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Konz, zu dem auch das HdJ zählt. Und wer weiß: Vielleicht wird in einigen Jahren bei Partynächten ein Disc-Jockey auf der Bühne stehen, der am Samstag DJ Sovereign zugehört hat.
Extra
Der Jugendclub für Jugendliche ab zwölf Jahren ist von Mittwoch bis Samstag zwischen 14 Uhr (samstags 15 Uhr) bis 19 Uhr geöffnet. Das Jugendcafé für Jugendliche, die älter als 14 Jahre sind, ist donnerstags und freitags ab 19 Uhr geöffnet; samstags zu besonderen Veranstaltungen und Themenabenden. Mädchen ab zwölf Jahren treffen sich dienstags von 15 Uhr bis 19 Uhr. itz
Trierischer Volksfreund vom 13.01.2017
Eine Party zur Wiedereröffnung
Das Haus der Jugend feiert nach sechs Monaten Umbau die Fertigstellung – Denise Ziehm ist neue Leiterin
Bühne und HdJ-Würfel zum Sitzen: Dietmar Grundheber und Denise Ziehm testen die Bühne im neu gestalteten Lesecafé. TV-Foto: Alexander Schumitz Foto: Alexander Schumitz (itz) („TV-Upload Schumitz“
(Konz) Das Haus der Jugend hat am Samstag, 14. Januar, einen Grund zum Feiern: die gelungene Erneuerung des Gebäudes. Denise Ziehm will als neue Leiterin möglichst viele Jugendliche in das Haus bringen. Die Stadt sowie die Verbandsgemeinde Konz und der Landkreis Trier-Saarburg haben 228 000 Euro in die Sanierung investiert.
Konz. „Jugendarbeit hat sich seit 1977 kaum verändert“, sagt Dietmar Grundheber. Der Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Konz (Junetko) muss es wissen, war er doch selbst viele Jahre „Chef“ im Haus der Jugend in der Wiltinger Straße in Konz. Aktuell ist Denise Ziehm die Hausleiterin. Die 28-Jährige ist seit April 2016 die Nachfolgerin von Dominik Schnith. Sie arbeitet eng mit Grundheber zusammen, da das Haus der Jugend zum Junetko gehört. „Vor 40 Jahren war das die Keimzelle für den Aufbau einer offenen Jugendarbeit in Konz“, sagt Grundheber.
Er hat auch in den vergangenen zehn Jahren die Diskussionen um den Standort und den Umbau des Hauses der Jugend wesentlich mitgeprägt. Inzwischen sind drei von vier Sanierungsabschnitten abgeschlossen. Bereits vor drei Jahren wurde die Fassade des früheren Gasthauses „Zum Löwen“ gestrichen. Die Phasen zwei und drei dauerten von den Sommerferien bis zum Jahresende. Für die Sanierung der Heizungsanlage, der Toiletten und der Elektroleitungen sowie des Jugendcafés wurden noch mal 228 000 Euro verbaut. Der vierte Abschnitt – die Dachsanierung und der Innenausbau des Dachgeschosses – könnte noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der Verbandsgemeinderat hat in seiner Haushaltssitzungssitzung die entsprechenden Mittel (knapp 200 000 Euro) freigeben. Der sichtbarste Beleg der aktuellen Sanierung ist das neu konzipierte Jugendcafé. „Hier wollen wir für Jugendliche ab 14 Jahren einen Raum schaffen, in dem sie selbst aktiv werden können“, sagt Ziehm.
Angedacht sind Auftritte von Jugendbands oder Slam-Sessions (aus dem Englischen: damit werden – oft auch spontane – Auftritte mit selbst geschriebenen Texten verstanden). „Auch die Jugendlichen können sich hier mit ihren Ideen einbringen. Wir sind gespannt, was da noch an Vorschlägen kommt“, erklärt Ziehm weiter.
Trotz dieser die Kreativität der Jugendlichen fördernden Ansätze setzen Grundheber und Ziehm weiter auf klassische Jugendarbeit. Für beide heißt das konkret, Räume zu schaffen, in denen sich Jugendliche von Angesicht zu Angesicht treffen und beweisen können, ohne gleich einem Leistungsdruck ausgesetzt zu sein. „Unsere Angebote bieten die Möglichkeit, vom Alltag zu entschleunigen“, sagt Ziehm. Die Erziehungswissenschaftlerin ist froh, dass es nach der Sanierung des Hauses der Jugend wieder einen Rückzugsraum für Teenager gibt. Ziehm: „Die Türen ins Haus stehen Jugendlichen aus Konz und Umgebung immer offen, nicht nur zum Open-House-Tag (Deutsch: offenes Haus) am Samstag (siehe Extra).“
Extra
Zur Wiedereröffnung des Hauses der Jugend in der Wiltinger Straße 48 in Konz sind alle Jugendlichen der Stadt zur Open-House-Feier am Samstag, 14. Januar, ab 16 Uhr eingeladen. Es gibt Workshops zu den Themen Streetdance, Street Art, Musik, Medien und Klettern. Im Street-Art-Kurs lernen die Teenager, wie sie ihre eigene Virtual-Reality-Brille herstellen können. Um 20 Uhr startet das Nightclimbing in der Kletterhalle, und um 21 Uhr startet die Open-House-Party im neu gestylten Jugendcafé. Die Teilnahme an den Workshops ist ab zwölf Jahre möglich. Nightclimbing und Open-House-Party sind ab 14 Jahren frei. itz